Mittwoch, 26. Mai 2010

outback

26.5.2010

Nach einem kurzen erneuten Zwischenstopp in Adelaide bin ich dann mit einer Tourgruppe Richtung Outback gefahren. Erster Stopp waren die Flinders Ranges, eine Bergkette welche sich von der Fleurieu Peninsula (meiner momentan Lieblingsweingegend) bis zum Northern Territory zieht, und wo wir einige Wanderungen unternommen haben.


Die Distanzen von einem Ort zum andern sind wirklich unglaublich gross, die Dörfer scheinen eher verlassen. Ich hatte aber bei den langen Busfahrten nie das Gefühl, ich müsste mich anders beschäftigen, als einfach aus dem Fenster zu schauen und die Weite zu geniessen. Irgendwie habe ich hier völlig das Gefühl für Distanzen und Zeit verloren, was ich noch ganz angenehm finde.


salzsee (lake hart), der ausnahmsweise wasser hatte (sonst immer trocken...)


In Coober Pedy, der Hauptstadt des Opals, haben wir eine Nacht unterirdisch verbracht. Im Sommer wird es dort nämlich unerträglich heiss, so bevorzugen die Bewohner dort den Untergrund. Wir haben uns dort auch selber an Opalsuche herangewagt ("noodling" nennt man das), aber der ersehnte Erfolg war dann doch eher bescheiden.

Als dann der Sand immer roter und die Flora immer karger wurde, war es dann nicht mehr weit zum Uluru, dem 348m hohen Koloss mitten in der Wüste. Den Sonnenuntergang haben wir im Regen und Nebel verbracht, was zuerst etwas enttäuschend war. Aber kurz bevor es dunkel wurde, hat sich Uluru in einem ganz weissen Gewand gekleidet, extrem eindrücklich und selten zu sehen (hat man uns zumindest berichtet). Am nächsten Tag haben wir den Uluru Basewalk unternommen und dabei die Kultur der Anangu (Aborigines von dieser Gegend) etwas kennengelernt. Zum Beispiel dürfen nach deren Kultur nur Knaben den Uluru besteigen, welche bereit sind in die nächste Phase (Mann) zu übergehen. Die Aborigines möchten das wir Touristen dies respektieren. Aber da das Land noch für einige Jahre der Regierung und nicht der Anangu gehört, ist der berühmte Climb immer (noch) für die Touristen offen (zu viele klettern hoch, was ich sehr schade finde).

Kata Tjuta (die Olgas), welche aus 36 Felsen besteht und die Kings Canyon waren gerade so eindrücklich wie Uluru. Und das ständig wechselnde Wetter hat zusätzlich einmalige Eindrücke geliefert.

Im Kings Canyon konnte ich, Eva, natürlich nicht wiederstehen im Garten Eden einen Sprung ins kalte Wasser zu wagen...


Meine Tourgruppe am Kings Canyon:

Das Outback, ein einmaliges Erlebnis. Ich glaube, dass ich nicht zum letzen Mal da war...


Selbst erstelltes Steinmännchen. Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken.

Adelaide & Kangaroo Island

19.5.2010

Mit einem freundlicher Empfang in Adelaide (inkl. cup of tea) von Alison - meiner neuen 62-jährigen bushwalking Freundin - hat meine Backpacker-Reise gestartet. Während ich die Stadt und den nächst gelegenen Strand während den ersten paar Tagen zu Fuss erkundigt habe, hat mir Alison danach per Auto und als persönlicher Tour Guide die schönen Orte rundherum gezeigt. So kam ich in den Genuss von Weisswein, Rosé und Rotwein von verschiedensten kleinen Wineries auf der Halbinsel Fleurieu Peninsula. Und ohne Zweifel, Südaustralien hat wirklich sehr guten Wein. An einem anderen Tag habe ich ihren Bushwalking Club auf einer Tour begleitet, wobei ich viele interessante Gespräche führen konnte. Adelaide und die Dinge, welche ich unternommen habe, waren ganz anders als erwartet, aber ich habe in der kurzen Zeit einen guten Einblick ins Leben eines "Adelaidaner" bekommen.

Von Adelaide aus bin ich dann zur Kangaroo Island gereist, einer 180km langen Insel, welche von vielen tausend Jahren zum Festland gehört hat , und nun von Tieren bewohnt wird, welche (fast) nur noch auf dieser Insel zu finden sind. Pinguine, Seelöwen, oder eben die Kangaroo Island Känguruhs (nach denen die Insel benannt wurde. Aufgrund der grossen Anzahl und deren Zutraulichkeit hat Captain Matthew Flinders, der Entdecker, die Insel diesen niedlichen Tieren gewidmet). 1/3 der Insel ist Nationalpark, die Strassen ziemlich einfach, das Gefühl von Freiheit gross. Als wir dann unter einem riesigen Sternenmeer in swags (Militärschlafsäcke auf australisch, aber mit integrierter dünnen Matratze) übernachtet haben, hab ich mich definitiv in die Insel verliebt.


remarkble rocks
sandboarding
our campsite
vivonne's bay

Montag, 10. Mai 2010

Last days in Canberra

11.5.2010
Heute startet mein zweites Abenteurer, meine backpacking Reise beginnt. Erster Stopp: Adelaide, eine Küstenstadt in South Australia. Dort werde ich ein paar Tage bei einer älteren Dame, welche ich hier in Canberra während einer Tour im Botanischen Garten kennengelernt habe, wohnen.
Schon seit Beginn der letzten Woche habe ich Ferien, das Camp Canberra ist für mich und "meine" Athleten zu Ende gegangen. Ich habe viel gelernt, vielleicht nicht gerade immer gewollt, aber rückblickend habe ich einen einzigartigen Einblick in die Welt eines (Tri-)athleten bekommen. Um erfolgreich zu sein, braucht man weder die neusten Trainingsplätze noch luxioröses Equipment. Alles was zählt, ist kompromisslose Hingabe zum Sport und tägliche harte Arbeit. Während meiner Zeit hier in Canberra konnte ich mit unterstützenden Worten oder hie und da mit kleinen Tricks den Athleten den nicht immer ganz einfachen Weg etwas erleichtern. Beim Abschiedstraining bekam ich deshalb extrem schönes Feedback zu hören. Die Athleten reisen jetzt via Seoul in ihre Heimat, bevor sie dann im Juni das Camp Davos starten. Da sie bis im September in Davos trainieren werden, habe ich die Möglichkeit sie dort wieder zu besuchen.

Wie schon gesagt, habe ich bereits ein paar Tage Ferien, welche ich mit kleineren und grösseren Ausflüge gefüllt habe:

Mit Heath und Anna wanderte ich im Namadgi National Park, wo wir auf den Spuren von Aboriginal Malereien waren.


Am Wochenende in Sydney haben Eveline und ich unsere Tage trotz Regen und Wind mit spannenden Dinge gefüllt. Gestartet hat unser Abenteuer mit Xavier Rudd & Izintaba, was - auch aufgrund des coolen Publikums - ein wildes Erlebnis war. Am nächsten Tag besuchte ich das Opera House von innen, wobei ich viele interessante Dinge über dieses Gebäude erfahren habe. Der dänische Architekt Utzon hat mit dieser Konstruktion jegliches Budget gesprengt, weshalb er auch vor dem Ende der Fertigstellung entlassen worden ist. Utzon, der nicht bereit war für billigere Kompromisse, hat das fertiggestellte Opera House nie live gesehen.

Während diesem Wochenende haben Eveline und ich auch den berühmten Bondi Cogee Beach Walk unternommen, wobei man an diversen kleinen gemütichen Stränden vorbeiläuft. Am Ende, in Cogee, haben wir dann Lara und Holly (Mitbewohnerin) getroffen, um zusammen (neben 30'000 anderen Zuschauern) ein AFL Spiel zu sehen.

AFL steht für Australian Football League (Aussie Rules) und hat die speziellsten Regeln, welche ich je gesehen habe. 18 Spieler pro Mannschaft rennen einem rugbyähnlichen Ball hinterher, den man nur kicken oder eine Art boxen darf. Erlaubt ist praktisch alles um den Gegner zu stoppen. So konnten wir mehreren Schulterlaxationen (und der wieder Einrenkung) zusehen, die betroffenen Athleten spielten selbstverständlich weiter. Neben den Athleten dürfen auch Coach Assistenten während dem Spiel auf dem Feld herum rennen, um die Anweisungen vom Headcoach an die betreffendenen Athleten weiter zu geben. Da das Feld nämlich oval und über 150m lang ist, ist das so für den Coach die einzige Möglichkeit mit seinen Athleten zu kommunizieren.

In Katoomba, ein härziges Dörfchen 1ookm entfernt von Sydney in den Blue Mountains, habe ich noch etwas Berg- und Regenwaldluft geschnuppert und die 3 Schwestern besucht. Die Felsen wurden so nach folgender Legende benannt: Die 3 schoenen Schwestern Meehni, Wimlah & Gunnedoo von Katoomba waren in 3 Kriegsbrueder verliebt. Weil aber der Kuradjuri ("weise Mann") eine Heirat nicht gutgeheissen hatte, wurden die Schwestern vorsichtshalber & voruebergehend von ihm in Stein verwandelt. Im Krieg wurde jedoch der Kuradjuri getoetet & so muessen die Frauen bis anhin als Felsen weilen, da bis heute noch kein anderer Kuradjuri den Fluch rueckgaengig machen konnte.



Die letzten Tage in Canberra habe ich mit relaxen, Freunde treffen und verabschieden, Herbst geniessen, und fein kochen für meine Mitbewohnern verbracht. Byebye Canberra, hello Adelaide.